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Im Kino: GOLDA (Meir)

Was für ein monumentaler, gewaltiger Film! Es beginnt mit Goldas Auftritt nach Kriegsende vor einer Menschenrechtskommission. Sie sitzt sechs Männern gegenüber und muss alles wahrheitsgemäß erzählen, was sich in diesen Tagen des Jom Kippur zugetragen hat, ihre Entscheidungen begründen. Dann kommt der Rückblick.

Du wirst wirklich in diesen Krieg hinein versetzt, vestehst die Tragweite der Entscheidungen, die Unsicherheiten, Opfer von Menschenleben direkter als dir lieb ist. Es sind viele Aufzeichnungen der Nachrichtensender damals verwendet worden, was es noch schlimmer macht. Die Geräuschkulisse von Sprengungen, verzweifelten Funkgesprächen, Schreien, plötzlicher Ruhe, ... gehen auf die Ohren und tief unter die Haut.
Golda Meir wird von allen Vorwürfen, die überwiegend aus ihrem eigenen Land kamen, freigesprochen. Wenig später verstirbt sie an Lymphdrüsenkrebs, den im Land niemand mitbekommen durfte. Bestrahlung mit Kobalt. Daher die dicken Beine und Füße mit Spezialschuhen und starken Medikamente.
Stones-Fan-Museum Lüchow
Wie auch schon im vergangenen Jahr haben wir wieder Tickets für "Meiselgeier", einer alten Coverband aus dem Wendland - aber international unterwegs. Diesmal legen sie ihren Schwerpunkt auf Santana, Jimi Hendrix usw. Es war folglich schriller und lauter als sonst. Allein der Schlagzeuger wäre für mich die Reise wert gewesen, klasse!
In Lüchow angekommen, checken wir im Hotel Am Glockenturm in der City ein und gehen dann zum Ratskeller, wo wir einen Tisch gebucht haben. Gerd und ich treffen dort Freundin Sabine aus Lüneburg.
Na, was hast du dir ausgesucht?
Nach dem Essen bewegen wir uns ein paar Straßen weiter zum Museum. Wir kenne die Inhaber gut und werden herzlich begrüßt. Für uns sind drei Sessel neben der Bühne reserviert. Ich sitze neben Rockoma Hilde (94) , die fast zum Inventar gehört und immer mithottet, trotz Gehstock.

Das Konzert geht drei Stunden, es gibt Guinness und viel gute Stimmung. Um 23:00 Uhr ist Schluss, mehr Krach wollen die Anlieger nicht erdulden in diesem verschlafenen Nest am Ende der Welt. Mit Events können die Leute hier nicht umgehen, auch Kneipen schließen früh, jedenfalls die, die noch nicht pleite gegangen sind.

Wir bleiben noch ein Stündchen in kleiner Runde und gehen dann gemeinsam ins Hotel. Fast alle Zimmer sind mit Fans besetzt, die jetzt so nach und nach eintrudeln.
Am nächsten Morgen scheint die Sonne. Wir treffen uns beim Frühstück und ich gehe mit meinem Kaffee in den wunderschönen Garten des Hotels. Der wird von den Besitzern, einem netten Männerehepaar, liebevoll betreut. Meine Güte, was die alles zusammengetragen haben. Und nun sind sie so alt, dass sie an Aufgeben denken. Alles hat seine Zeit...


Wir bringen unser kleines Gepäck ins Auto und gehen noch einmal zum Museum zurück auf einen Kaffee, bisschen klönen und um die Ankunft der Morgan-Gruppe zu erwarten, die sich zu einer Führung angemeldet haben. Wow, was für Autos. Alle handgefertigt in London. Der Betrieb stellt seit Jahrzehnten immer nur max. einhundert Fahrzeuge her, immer Zweisitzer. Einige haben schon historische Kennzeichen. Oma Hilde kommt raus und sagt gerade zu einem Fahrer: "Mach mal den Deckel auf, ich will die acht Zylinder sehen" Ha ha.

Wir hören uns noch Ullis Rede an, wie es zu dem Museum gekommen ist, dass er mal für Ron von den Stones eine Galerie gemanagt hat, wo die Deponate herkommen, wie es zu dem Logo der Zunge gekommen ist und vieles mehr. Spannend.
Wir machen uns auf die Rückreise und wählen diesmal einen anderen Weg als den langweiligen geraden zwischen Munster und Lüchow, wollen buntes Laub sehen.
Ich wäre gerne auch im nächsten Jahr wieder dabei, dann mit Peter wenn er möchte.

Die Veranstaltung war richtig groß und für uns nur 200m Fußweg. Hunderte Fahrzeuge, alte PKW, historische Landmaschinen, Motorräder, Bierzelte, Kinderbelustigung, Futterbuden. Das Wetter hätte nicht besser sein können, die Organisatoren waren fast überfordert mit dem unerwarteten Zustrom an ZuschauerInnen und Platz für die ankommenden AusstellerInnen zu schaffen. Noch 'ne Wiese, Absperrung erweitern, neues Feld öffnen als Parkplatz und mittags waren die Pommes aus. Der Einzugsbereich war überwiegend VER, DH, ROW, NI und HB. Heimspiel. Ca 200 Leute sind mit Fahrrädern gekommen. Es war eine schöne Atmosphäre, viele Bekannte getroffen, in den Autos teils Wackeldackel, umhäkelte Klorollen, Blumenvasen ....




Spielzeugmuseum Soltau
Das hat sich für mich wirklich gelohnt. Sooo viele alte Puppenstuben, die das Leben der Menschen aus fast zwei Jahrhunderten widerspiegeln. Sehr schön präsentiert auf drei Etagen, damit man auch keine Details verpasst. Daneben sehr alte, modisch gekleidete Puppen, die mit ihrer sorgfältig gearbeiteten Kleidung genaue Nachbildungen der Mode vergangener Zeiten darstellten. Die Puppen waren sicher eher zum Anschauen als zum Spielen. Die Vitrinen waren für Fotos etwas sparsam beleuchtet, aber ich denke es reicht trotzdem für einen Einblick.



In jeder Abteilung gibt es kleine Mitmachaktionen für Kinder, Holzspiele, Murmelbahn, Leseecke, Kaufladen usw. Das wurde bei meinem Besuch viel genutzt.
Die Eintrittskarten für ein paar Euro gelten auch für ein zugehöriges Haus "einmal über die Straße", in dem neuere Spielsachen ausgestellt sind. Leider fehlte uns dafür die Zeit. Es könnte sein, dass dieses Haus für Kinder interessanter ist ...
Mensch, du wirst alt!
Der Name . .? .. denkst du oft beklommen.
Tausend Erinnerungen kommen
hervor aus der Vergangenheit.
Sie liegen alle griffbereit
Du hast sie einzeln aufgezählt -
Der Name nur, der Name fehlt.
Da ruft es aus dem Hinterhalt:
Mensch, du wirst alt!
Vom zweiten Stock steigst du hinunter,
trittst auf die Straße froh und munter,
fragst plötzlich du dich ganz verdrossen:
Hab ich auch wirklich abgeschlossen?
Du könntest schwören tausend Eide;
steigst dennoch rauf, dir selbst zum Leide.
Da ruft es aus dem Hinterhalt:
Mensch, du wirst alt!
Brauchst du mal was aus dem Schrank,
- der gut gefüllt ist, Gott sei Dank -
hast kaum geöffnet du die Tür,
da fragst du dich, was wollt ich hier?
Verstört bist du, dass in Sekunden
das, was du wolltest, ist entschwunden.
Da ruft es aus dem Hinterhalt:
Mensch, du wirst alt!
Benutzt du mal dein Bügeleisen,
anschließend gehst du gleich auf Reisen.
Drei Wochen bangst du ungelogen...
Hab ich den Stecker rausgezogen?
Sitzt der noch etwa in der Wand?
Bin ich inzwischen abgebrannt?
Da ruft es aus dem Hinterhalt:
Mensch, du wirst alt!
Und willst du mal woanders hin,
so denkst du gleich in deinem Sinn,
dein Sparbuch gründlich zu verstecken,
damit kein Dieb es kann entdecken.
Brauchst du dann Geld, hast du indessen
dein Buchversteck total vergessen.
Da ruft es aus dem Hinterhalt:
Mensch, du wirst alt!
Zum Frühstück nimmst du drei Tabletten,
die sollen dein Gedächtnis retten.
Du fragst dich plötzlich ganz beklommen:
Hab ich sie eigentlich genommen?
Ja, ist mein Denken denn noch dicht?
Und zweimal nehmen darf ich nicht!
Da ruft es aus dem Hinterhalt:
Mensch, du wirst alt!
Maschinen kann man reparieren
und das Getriebe ölig schmieren.
Wenn mal der Fernseher ist kaputt,
ein kleiner Chip, schon ist es gut.
Doch wenn der Kalk im Hirn sich dichtet,
gibt's nichts mehr, was das Dunkel lichtet.
Da fällt die düstre Stimme ein:
Mensch, find dich drein
Cartoons






Messe "Leben und Tod" in Bremen, Stadthalle
In diesem Jahr stand die Messe unter dem Motto: Suizid.
Es gab in den Vortragsräumen Diskussionen und Vorträge mit angemeldeten Leuten, meistens Fachpersonal aus allen möglichen Bereichen der Medizin, aus Heimen, Hozpiz, Vereinen und TrauerbegleiterInnen. Im offenen Forum hatte ich Gelegenheit, mir zwei Vorträge anzuhören. Im ersten wurden Gesetzesentwürfe beleuchtet auf für und wider der Selbsttötung. Alle 400 Plätze waren besetzt und mindestens 200 Menschen standen noch an. Das Interesse war sehr groß. Beim zweiten Vortrag wurde das Museum für Sepulkralkultur in Kassel vorgestellt, das sich diesem Thema gewidmet hat, aus verschiedenen Blickwinkeln, auch künstlerisch.
Natürlich kam die Frage, ob bei dem Thema nicht labilere Menschen in schwierigen Lebensphasen "getriggert" werden, das als Ausweg zu sehen. Werther-Effekt! Aber da zur Zeit die Sterbehilfe überall diskutiert wird, Ferdinand von Schierach sich damit ausgiebig im TV beschäftigt hat, Gesetze auf den Weg gebracht werden, müssen wir uns damit öffentlich auseinandersetzen
Die Messe war wieder gößer als in den Jahren vor Corona. Diamanten aus Asche, Sternenkinder, Palliativmedizin, Trauerbegleitung, Organspende, Krankenhausclowns, Selbstbausärge und bunt bemalte, alte Kutsche, die man mieten kann für die letzte Fahrt - oder ein Sargfahrrad.

Die ohnehin riesige Auswahl an Urnen wird immer größer. Es gibt inzwischen Wasserurnen, die mit der Zeit im Wasser vergehen (für den Garten), Seeurnen für Seebestattung, Baum-Urnen, aus denen ein Baum wachsen soll, Miniurnen, weil man sich ja 4 Gramm Asche im Krematorium abfüllen lassen darf.
Ich habe meine Urne schon seit Jahren zu Hause auf dem Sideboard stehen. Da waren immer Zettelchen drin, was ich noch erleben möchte. Nun ist alles erledigt, der letzte Wunschzettel ist raus. Da stand "malen" drauf 
Am Stand von Abschied-Bestattung Kirchlinteln stand das Gedenkbrett, das ich für Horst damals vor 6 Jahren für seine Abschiedsfeier gemalt hatte. Die Vorlage war ein Foto von Langeoog ...."Horst geht..." Ich sah von Weitem immer wieder Leute davorstehen. Vielleicht sehe ich einige davon beim nächsten Gedenkbrettkurs?

und ältere, mein Vergissmeinnichtbrett, Botschaften und Flussbild waren auch da
Das interessanteste für mich war "Sarco" aus dem 3D-Drucker, so ein Ding zwischen Autoscooter und modernem Sarg. Darin darf gestorben werden, indem Sauerstoff mit Stickstoff nach und nach angereichert wird, bis man mit schönen Träumen einschläft - und nicht wieder aufwacht.

Ende
Gelesen:

Eine Kundenrezension, die ich nicht besser hätte schreiben können ...
"Wie wohltuend ist es, von jemandem zu lesen, der nicht so leichtfertig urteilt, sondern sich auf die Reise begibt, um das Land und die dort lebenden Menschen kennen zu lernen und sich selbst ein Bild zu machen.
Ja, man muss schon sehr mutig und vermutlich auch durchgeknallt sein, um überhaupt auf die Idee zu kommen, als Frau alleine auf dem Motorrad den Iran zu erkunden. Ich bin aber sehr froh, dass Lois Pryce es getan und ihren Bericht niedergeschrieben hat, denn selten erhält man so einen direkten und tiefen Einblick in eine fremde Welt. Ihre Reise in den Iran war eine Reise zu den Menschen, eine Reise der Begegnungen, und hat bei ihr und auch bei mir als Leser einen tiefen Eindruck hinterlassen. Denn mehr als einmal muss man staunen und seine Vorurteile über Bord werfen. Ich will nicht zu viel vorweg nehmen, aber unter dem Ganzkörperschleier findet man nicht unbedingt ein unterwürfiges Weibchen, und auch sonst spiegeln die Gesetze des Islams nicht unbedingt die innere Einstellung der Menschen. Dabei zeichnet die Autorin aber keineswegs ein romantisch verklärtes Bild der Gesamtsituation; auch unangenehme Situationen und gesellschaftliche Probleme wie Drogenkonsum oder die allgegenwärtige antiwestliche Propaganda werden offen dargelegt.
Das Buch ist dabei lebendig und spannend geschrieben und mit zahlreichen Hintergrundinformationen gespickt; die Erlebnisse der Autorin und die Aussagen der Iraner, denen sie begegnet, werden gekonnt in den geschichtlichen, religiösen und politischen Kontext gesetzt und so das Verständnis vertieft. Dabei spürt man immer wieder auch die ansteckende Lebenslust und Herzlichkeit, die trotz aller Schwierigkeiten in den Menschen steckt.
Dieses Buch öffnet das Herz und weckt die Neugier - und ich kann es jedem nur ans Herz legen!"
(344 Seiten, €17 als Taschenbuch.)
Wagenfeldhaus Bremen - mit einer Sonderausstellung zu Architektinnen in Bremen. Beschrieben wurde, wie schwer es Frauen trotz sehr guter Ausbildung in den 60er Jahren und bis heute hatten, ihre Entwürfe durchzusetzen.
Bei den Plakaten hing sogar eins, dass auf die Frauenwoche an der Uni 1989 hinwies: "Stadtentwicklung- und gestaltung". Ich habe damals eine Woche Bildungsurlaub dafür bekommen, war toll! Seitdem habe ich einen anderen Blick für Städtebau bekommen, sehe Fehler und gelungene Architektur.

In Bremen hatten die Architektinnen eine reelle Chance, wenn der Entwurf gut war. Hier das Berufsbildungszentrum Doventor. Da war ich ein Jahr lang in der Haushaltungsschule, also täglich. Und habe mich dort wohlgefühlt, viel Transparenz, Helligkeit, Leichtigkeit - obwohl es ja eher ein Zweckbau war.
Die SPD-Regierung hat damals viele Fehler gemacht, neue Vahr, Osterholz-Tenever (Wohnungnot!), aber auch Bereitschaft , neues auszuprobieren, wie hier das Haus in Huchting für alleinstehende Mütter mit Kindern. Bezahlbar und gleich an den Ganztagskindergarten grenzend. Hübsch war es nicht, aber die Architektin hat viel Wert auf Raumeinteilung und ein angenehmes Miteinander gelegt.
Für die Nachkriegsjahre etwas besonderes mit den kleinen Balkonen und Erkern.
Der Gesang der Flusskrebse
Film und Buch

Das Buch habe ich zügig gelesen, war sooo mitreißend, berührend und manchmal traurig. Gewalt und Freude, Isolation und junge Liebe und immer wieder wunderbare, oft mystische Landschaftsaufnahmen. Also wer für Weihnachten ein Buch sucht, dass etwas abseits von üblichen Romanthemen ist, dann dieses.
Der Film kann natürlich nicht alles zeigen, was in dem Buch steht; dafür ist es zu dick. Aber man hat sich Mühe gegeben, das Wesentliche darzustellen. Die Handlung war stimmig und wiederzuerkennen. Die SchauspielerInnen sahen so aus, wie es mir vorgestellt hatte beim Lesen. Gut gewählt und überzeugend gespielt!
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